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Eigentumsschutz

Zugangskontrollen und Überwachungssysteme sind effektive Maßnahmen, um unbefugten Zutritt zu sensiblen Bereichen zu verhindern

Der Schutz des Unternehmenseigentums ist ein zentraler Bestandteil eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Durch regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Risikoanalysen lassen sich Schwachstellen im Eigentumsschutz identifizieren und minimieren. IT-Sicherheitslösungen schützen vertrauliche Daten und verhindern Cyberangriffe auf Unternehmensnetzwerke und -systeme.

Eigentumsschutz: Herausforderungen und Practices für eine effektive Umsetzung

Eigentumsschutz (2122)

Ein weiteres Facility Produkt ist der Eigentumsschutz mit der Produktnummer {2122}. Unter diesem Begriff versteht man den Schutz der physischen und intellektuellen Vermögenswerte eines Unternehmens. Dies umfasst die sicherheitstechnische Ausrüstung des Gebäudes wie Schlösser, Schlüssel, Drehkreuze, Kameras und Kartenleser. Spezielle Einrichtungen sind Zugangskontrollsysteme und Schließsysteme. Die Hauptaufgaben des Sicherheitspersonals sind die Bewachung und Patrouille.

Schutz durch präventive (technische) Maßnahmen

Ein zentraler Aspekt des Schutzes ist die Prävention. Sie setzt sich in der Regel aus technischen Maßnahmen zusammen, die Einbrüche verhindern oder zumindest erschweren. Bei Neubauten sind in der Regel modernste technische Maßnahmen integriert, bei Bestandsobjekten muss oft eine Nachrüstung vorgenommen werden.

In Deutschland müssen einbruchhemmende Nachrüstprodukte für Türen und Fenster gemäß DIN 18104 - 1 einer praxisnahen Einbruchsprüfung standhalten. Die entsprechenden Prüfverfahren für die einbruchhemmende Nachrüstung sind in der DIN 18104-2 festgelegt. Dabei geht es um Nachrüstungsprodukte, die in bestehenden Fenstertüren oder Fenstern installiert werden. Dazu gehören auch Schutzbeschläge oder Schutzrosetten nach DIN 18257, die das gewaltsame Abdrehen des Profilzylinders erschweren oder mechanische Angriffe auf Schlösser verhindern.

Elektronische Einrichtungen, wie Einbruchsmeldeanlagen, sind entscheidende Maßnahmen zur Objektsicherung. Aber sie melden hauptsächlich bereits erfolgte Einbrüche. Die mechanischen Sicherungstechniken sind die Hauptinstrumente für einen effektiven Einbruchsschutz. Auch wenn sie Einbrüche nicht immer komplett verhindern, können sie das Eindringen erheblich verzögern oder in manchen Fällen sogar verhindern. Das liegt vor allem daran, dass sie das Risiko für Einbrecher durch einen erhöhten Zeitaufwand und durch die bei einem Einbruchsversuch entstehenden Geräusche erhöhen. Die nachfolgende Tabelle listet einige dieser technischen Maßnahmen auf.

Einbruchshemmende bzw. –verhindernde Maßnahmen

Was?

Erläuterung

Sicherheitstür

je nach Widerstandsklasse kann sie den Einbruch erheblich erschweren oder sogar nahezu unmöglich machen

Nachträgliche Maßnahmen

Balkenschlösser, Querriegelschlösser und Kastenschlösser an Türen

Sicherheitsschloss

kann durch einen Aufbohrschutz oder Schutzbeschlag zusätzlich geschützt werden

Hinterhaken oder Scharnierseitensicherungen

verhindern, dass eine Tür an der Bänderseite mit Gewalt aufgedrückt oder aus den Türbändern (Angeln) gehoben werden kann (sog. Aushebesicherung)

Sicherungskarte für den Schließzylinder

Nachbestellungen von Schlüsseln wird legitimiert (zusätzliche Sicherheit)

Einbruchhemmende Fensterbeschläge

Fenster mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt und mit entsprechenden Schließteilen, bieten hohen Schutz gegen Aushebeln

Einbaubare Einbruchsicherung

Bei geprüften Einbruchhemmenden Rollladensystemen werden die Widerstandsklassen ER1 (neue Bezeichnung RC1N nach EN 1627–1630) (kaum Einbruchhemmung) bis ER6 (neue Bezeichnung RC6 nach EN 1627–1630) (hohe Einbruchhemmung) vergeben

Verbund-Sicherheitsglas

eine Kunststofffolie verbindet zwei Glasscheiben.

Gitter

Vergitterte Fenster schützen ebenfalls vor Einbrechern

Keller- oder Lichtschächte

Lichtschachtsicherungen erschweren den Einbruch, zum Beispiel ein Gitterrost, von unten fixiert

Einen genormten Einbruchsschutz für Neubauten gibt es in Deutschland nicht.

Videoüberwachung

Elektronische Überwachungen, auch elektronische Sicherung genannt, erkennen oder melden Gefahren, die bei Überfällen und Einbrüchen auftreten. Diese Überwachungssysteme beobachten bestimmte gefährdete oder angreifbare Stellen.

Videoanlagen in Kombination mit Meldeanlagen erkennen Einbrüche und lösen eine Meldung oder Alarmierung aus. Die Meldungen gehen entweder an den Wachdienst oder direkt an die Polizei. Unterschiedliche Signalgeber, wie Sirenen, stille Alarme oder gespeicherte Zielrufnummern, können diese Meldungen übertragen. Zwar kann man einen Einbruch nicht immer verhindern, aber man erschwert ihn. Das Risiko, erwischt zu werden, steigt mit solchen Anlagen. Tatsächlich schrecken installierte Einbruchmeldeanlagen oder Überfallmeldeanlagen potenzielle Täter oft ab.

Ein "externer Alarm" gibt ein akustisches und/oder optisches Signal ab, das allein durch das Auslösen abschrecken soll. Wenn der Alarm an eine zuständige Stelle gesendet wird, bezeichnet man dies als Fernalarm.

Bei der Installation von Videoanlagen muss man viele gesetzliche Bestimmungen beachten. Nicht jeder darf alles beliebig aufzeichnen. Die Zulässigkeit von Videoüberwachung hängt davon ab, wer sie nutzt und zu welchem Zweck. Dabei unterscheidet man zwischen privatem und staatlichem Einsatz von Videoüberwachung.

Zusätzlich zu elektronischen Sicherungen kann man auch mechanische Sicherungen verwenden. Einbrecher meiden in der Regel gut beleuchtete Grundstücke. Dauerhafte Außenbeleuchtungsanlagen, die durch Bewegungsmelder gesteuert werden, sind dafür eine bewährte Methode. Natürlich wirken auch einfache Methoden. Es ist wichtig, dass Mauern und Zäune intakt sind, um Unbefugten den Zugang zu verwehren.

Auch der Einsatz von Wachhunden, regelmäßige Streifengänge und ähnliche Maßnahmen können präventiv wirken.

In kleineren Bereichen bleibt die Nachbarschaftshilfe ein effektives Mittel zur Sicherheitserhöhung. Ein gutes Verhältnis zum Nachbarn kann sich also durchaus lohnen.

Einbruchschutznormen

Es existieren etliche nationale und europäische Normen zur Einbruchshemmung. Sie regeln vor allem

  • Anforderungen,

  • Prüfverfahren und Klassifizierung zur Ermittlung der Widerstandsfähigkeit.

Nachfolgend werden einige Normen dargestellt.

Was?

Erläuterung

Europäische Normenreihe EN 1627–1630

beschreibt Anforderungen und Klassifizierungen, definiert die statischen und die dynamischen Belastungen und beschreibt manuelle Einbruchversuche

EN 1627

Prüfnorm für Fenster, Türen, Vorhangfassaden, Gitterelemente, Abschlüsse

Anforderungen und Klassifizierung bezüglich Einbruchhemmung

EN 356

Prüfnorm für angriffshemmende Verglasung

Normen zur Einbruchshemmung

Die EN 1627 für Türen, Fenstertüren und Fenster gilt seit 1999, zunächst als Vornorm ENV 1627:1999, und seit April 2006 auch als Normentwurf prEN 1627:2006-04. In Deutschland wurde die Vornorm als DIN V ENV 1627:1999 sowie der Normentwurf als E DIN EN 1627:2006-04 veröffentlicht. Seit 2011 gilt die Europäische Norm EN 1627:2011 (in Deutschland als DIN-Norm DIN EN 1627:2011-09 Ersatz für DIN 18106:2003-09)

Die Norm definiert Widerstandsklassen, Widerstandszeiten (Zeit, die ein Produkt einem Einbruch standhält), Tätertypen und den Modus Operandi

Die folgende Tabelle befasst sich mit den Widerstandsklassen: Widerstandsklassen gegen Einbruch

Widerstandsklasse

Widerstandszeit

Tätertyp / Vorgehensweise (Modus Operandi)

RC 1 N (neu)

Nur statische und dynamische Prüfung, keine manuelle Prüfung

Bauteile der Widerstandsklasse weisen einen begrenzten bis geringen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt (vorwiegend Vandalismus) wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf. Zudem wird ein maximal 3 Minuten langer zerstörungsfreier Manipulationstest mit Kleinwerkzeugen zur Demontage von außen abschraubbarer Komponenten als Vorbereitung der weiteren Prüfungen durchgeführt. Fenster der Klasse RC 1 N werden deshalb gegebenenfalls bei erhöhtem Einbau (beispielsweise im Obergeschoss) eingesetzt, wenn mangels Standfläche eine Aufstiegshilfe erforderlich ist. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas ausgeführt.

RC 2 N (neu)

3 Minuten

Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie SchraubendreherZange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Ein direkter Angriff auf die eingesetzte Verglasung ist nicht zu erwarten. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas (d. h. ohne Sicherheitsverglasung) ausgeführt.

RC 2 (alt WK 2)

3 Minuten

Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie SchraubendreherZange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Eine Verglasung gemäß EN 356 ist ab der Klasse RC 2 vorgeschrieben.

RC 3 (alt WK 3)

5 Minuten

Der gewohnt vorgehende Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

RC 4 (alt WK 4)

10 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie SchlagaxtStemmeisenHammer und Meißel, sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.

RC 5 (alt WK 5)

15 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, wie z. B. BohrmaschineStich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 125 mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC5-Prüfung überstehen.

RC 6 (alt WK 6)

20 Minuten

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 250 mm ein. Zusätzlich zur Klassifizierung nach EN 356 muss die Verglasung den direkten Angriff während der RC6-Prüfung überstehen.

In Klammern ENV 1627 Stand 1999. Die deutsche Polizei empfiehlt generell Produkte nach der DIN EN 1627 ab der Widerstandsklasse RC 2 N.

Die Vorgaben für das Glas sind in der Europäischen Norm EN 356 festgelegt. Normale Verglasungen bieten keinen einbruchhemmenden Schutz. Einbruchhemmende Verglasungen (Panzerglas oder Verbund-Sicherheitsglas), Sicherheitsfolien oder Vorsatzfenster entsprechen der EN 356. Diese Verglasungen kombinieren Glas mit durchsichtigen Kunststoffen. Gemäß der Norm tragen die Verglasungen eine aufsteigende Nummer, den Buchstaben P und einen zusätzlichen Kennbuchstaben. Der Kennbuchstabe A kennzeichnet durchwurfhemmende Verglasung, während B für durchbruchhemmende Verglasung steht.

Beispielsweise bieten die Klassen P1A bis P5A durchwurfhemmende Verglasung. Diese Klassen kennzeichnen eine angriffshemmende Verglasung mit Durchwurfhemmung. In der Prüfung wird eine 4,11 kg schwere Metallkugel (Durchmesser 100 mm) dreimal (oder neunmal bei P5A) aus einer festgelegten Höhe auf eine Glasprobe (1100 mm × 900 mm) fallen gelassen, um die Einhaltung der Norm zu bestätigen.