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Sicherheitsrelevante Aspekte bei Standortverlagerung

Facility Management: Security » Sicherheitskonzept » Standortverlagerung

 Sicherheitskonzepte bei betrieblichen Standortverlagerungen

Sicherheitskonzepte bei betrieblichen Standortverlagerungen

Standortverlagerungen erfordern eine sicherheitsorientierte Planung, die organisatorische, technische und infrastrukturelle Maßnahmen berücksichtigt. Zugangskontrollen, IT-Sicherheit, Objektschutz sowie Evakuierungs- und Notfallprozesse sind integrale Bestandteile eines verlässlichen Sicherheitskonzepts. Durch strukturierte Risikoanalysen und präventive Schutzmaßnahmen lassen sich Betriebsunterbrechungen und Sicherheitslücken vermeiden. Der Fokus liegt auf der kontinuierlichen Sicherstellung von Schutz und Ordnung während der gesamten Verlagerungsphase.

Standortverlagerung mit Fokus auf Risikominimierung

Leistungsumfang

Hierunter fallen der Werkschutz und Objektschutz: Pförtner- und Wachdienste, 24/7-Überwachung des Geländes, Alarmintervention, Kontrollgänge (innen und außen), Zutrittskontrollen außerhalb der normalen Empfangszeiten, Schlüsselverwaltung und ggf. Alarmanlagen-/Videomonitoring. Am Altstandort mit großer Fläche war vermutlich ein rund-um-die-Uhr Sicherheitsdienst präsent, mit mind. einer Person pro Schicht (nachts evtl. zwei wegen Streife). Zusätzlich konnte tagsüber der Empfangsmitarbeiter Security-Aufgaben mitabdecken. Nehmen wir an, alt waren 2 Wachen nachts und 1 am Tag (ergibt ~3 Vollkräfte, ca. 525.000 € p.a. wie früher berechnet). Der Neubau ist kompakter und moderner gesichert (Zutrittskontrollsysteme). Er soll aber ebenfalls durch Security geschützt sein – allerdings wegen des höheren Serviceniveaus wohl mit eher Hospitality-Ansatz: Sicherheitskräfte treten unauffällig, aber professionell auf (in Uniform an der Lobby, ggf. kombiniert mit Empfang in Randzeiten). Da das Gelände kleiner ist und vielleicht eine bessere technische Überwachung (Kameras, Zutrittsschleusen) hat, kann die Anzahl der benötigten Wachleute sinken. Wir gehen davon aus, dass im Neubau nachts 1 Wachperson genügt (Überwachung via Kameras plus Rundgänge im Innenbereich), und tagsüber möglicherweise gar kein separater Wachmann nötig ist (weil Empfang und Zutrittssystem das abfangen). Eventuell gibt es aber auch tagsüber einen Sicherheitsmitarbeiter zur Unterstützung des Empfangs bei hohem Gästeaufkommen oder für Patrouillen im Parkplatzbereich. Summiert kalkulieren wir 260.000 € pro Jahr im Neubau – entsprechend etwa 1,0–1,5 vollen Sicherheitskräften (z.B. 1 Person nachts 365 Tage = ~8760 h, à ~30 €/h ≈ 262.000 €). Das heißt: nur Nachtschicht dauerhaft besetzt, tagsüber kein eigener Posten, nur punktuell. Im Altwerk dagegen hatten wir 500.000 € angesetzt (etwa 2 Posten rund um die Uhr). Die massive Flächenreduktion und technische Unterstützung erlaubt also Einsparungen.

Maßnahmen Altstandort

  • Reduktion der Postenanzahl: Sobald weniger auf dem Gelände passiert (weniger Mitarbeiter, weniger Werte), kann man die Wachdienstposten verringern. Beispielsweise könnte man in mittleren Umzugsphasen nachts von 2 auf 1 Streifenposten reduzieren, indem weniger Bereiche zu patrouillieren sind und Kameras die anderen abdecken. Tagsüber, wenn der Empfang fast leer ist, übernimmt der verbliebene Pfortner auch Wachaufgaben – evtl. kann man den separaten Tages-Wachmann einsparen.

  • Schließung von Toren/Zuängen: Teile des Geländes werden evtl. dicht gemacht (Hintereingänge verschlossen), so dass man weniger bewachen muss. Der Wachdienst konzentriert sich auf den Hauptzugang. Dadurch entfallen Runden in weitläufigen Teilen.

  • Alarmaufschaltung umstellen: Wenn Gebäude stillgelegt werden, kann man deren Alarmanlage auf den Haupt-Alarm zentral aufschalten, so dass nicht mehr überall Personal patrouillieren muss, sondern ein Alarm zentral gemeldet würde. Das spart Laufwege.

  • Verkürzung der Dienstzeiten: Am Ende, wenn kaum noch was los ist, könnte man z.B. den 24/7 Dienst auf 12/7 reduzieren (nachts noch, tags nur sporadisch). Allerdings muss man aufpassen, solange Werte da sind. Realistischer: Wachdienst bis zum letzten Tag, dann ganz abgezogen wenn Gelände leer und an Eigentümer übergeben.

Maßnahmen Neubau

  • Überlappende Sicherheitseinrichtungen: Der Neubau hat sicherlich ab Tag 1 seine Alarmanlagen in Betrieb. Das Sicherheitskonzept wird nahtlos übernommen. Wenn anfangs z.B. noch der Alt-Wachdienst im Altwerk gebraucht wird, überbrückt man im Neubau evtl. kurzfristig mit rein technischen Mitteln (Kamerafernaufschaltung) bis ausreichend Personal frei wird.

  • Stufenweise Personalzuteilung: Sobald z.B. teures Equipment im Neubau installiert ist (Maschinen, EDV), stellt man Wachschutz sicher – anfangs evtl. durch Versetzen eines Wachmanns vom Altwerk oder befristet zusätzlich. Mit dem Wachsen der Aktivitäten im Neubau steigt die Notwendigkeit für Bestreifung dort; entsprechend verlagert der Dienstleister sein Personal vom alten auf den neuen Objektstandort.

  • Nutzung moderner Technik: Der neue Leitstand kann effizienter überwachen (viele Kameras). Das macht die Arbeit der Sicherheitskräfte produktiver – ein Mann kann über Monitore größere Bereiche im Blick haben, als es im Altwerk analog möglich war. So hält man trotz High-Security-Anspruch die Personalkosten niedriger.

  • Freundliche Präsenz: In Anlehnung an Hotelstandard werden die Sicherheitskräfte im Neubau so eingesetzt, dass sie nicht als „Wache“ schrecken, sondern als Service wahrgenommen werden (z.B. als zweiter Mann im Empfangsteam außerhalb der Öffnungszeit). Das bedeutet zwar qualitativ mehr Anspruch, aber nicht zwingend mehr Personal – eher andere Qualifikation. Kostenmäßig kein großer Unterschied, hier im Budget bereits enthalten.

Parallelbetrieb & Mehrkosten

Sicherheit ist einer der Bereiche, wo parallel wirklich Doppelaufwand entstehen kann: Man muss bis zuletzt das alte Gelände bewachen und gleichzeitig das neue schon schützen. Im 12-Monats-Umzug führt das zu Gesamtkosten von ca. 380.000 € (Mittel aus 500k und 260k). Das sind +120.000 € gegenüber dem Ideal, sofort nur Neubau (260k). Das entspricht im Grunde der Kosten eines Wachmanns für ein Jahr – genau den musste man ein Jahr länger beschäftigen für das Altwerk. Im 18-Monats-Fall summiert sich auf ca. 570.000 € (was +180.000 € gegenüber 1,5 Jahre Neubau=390k ist). Dies entspricht fast dem doppelten Mehraufwand, da man 18 Monate lang noch Alt sichern musste. Allerdings kann man diese Zahlen etwas mildern in Realität durch die genannten Maßnahmen (z.B. Postenabbau alt). Wir haben aber schon im Ansatz Alt→Neu 500k→260k eine Reduktion drin. Während der Überlappung wird man zeitweise dennoch nahezu beide zahlen müssen. Daher sind die Mehrkosten signifikant.

In absoluten Zahlen: 12 Monate Parallelbetrieb kosten ~380k statt 260k = 120k mehr. 18 Monate kosten ~570k statt 390k = 180k mehr. Diese Mehrkosten entsprechen jeweils rund 6 Mannmonaten an zusätzlicher Security (bei 12 Monaten Umzug hat man grob 4–5 zusätzliche Personenmonate bezahlt, bei 18 Monaten ~7–8, was plausibel ist).

Sicherheitsdienste

Annahmen (Kostenbasis)

Maßnahmen (Alt ➔ Neu)

Kosten Altbestand

ca. 500.000 €/Jahr (Werkschutz 24/7 mit 2 FTE Nacht, 1 FTE Tag)

Posten schrittw. reduziert: Nachts evtl. nur 1 FTE sobald möglich, weniger Runden; Teile des Geländes versiegelt.

Kosten Neubau

ca. 260.000 €/Jahr (kompakter Objektschutz, 1 FTE nachts, tags technisch gestützt)

Aufbau Security parallel: Alarm/CCTV sofort aktiv; Wachdienst nach und nach vom Altstandort abgezogen zum Neubau; moderner Leitstand nutzt Technikoptimal.

Kosten Parallelbetrieb 12 Monate

ca. 380.000 € (Jahr)

Beide Standorte erfordern Schutz – Personalüberhang in mittlerer Phase (Alt noch 1–2, Neu schon 1 Person).

Kosten Parallelbetrieb 18 Monate

ca. 570.000 € (1,5 Jahre)

Längere Doppelvorhaltung von Wachpersonal; erst spät Reduktion alt vollständig realisierbar.

Mehrkosten durch Parallelbetrieb

12 Monate: +120.000 €18 Monate: +180.000 €

Deutlicher Mehraufwand, da Sicherheitskräfte zeitweilig doppelt vorgehalten werden müssen. 18 Monate Parallelbetrieb ~50 % höhere Mehrkosten als 12 Monate.